Vegan? Ja bitte, aber auch für meine Füße!

Der vegane Schuh hat mit althergebrachten Ökotretern schon lange nichts mehr zu tun, sondern präsentiert sich heute modisch in allen Varianten: vom Sneaker bis zum High Heel ist alles vertreten.

Gründe vegan zu leben gibt es wohl ebenso viele wie Veganer. Jedenfalls gibt es einen Trend hin zum Veganismus. So eröffnen täglich neue vegane Cafés und Restaurants und stetig wächst das vegane Supermarkt-Sortiment. Bei der veganen Lebensweise wird aber nicht nur auf die Ernährung geachtet, vielmehr bezieht sie sich auf alle Bereiche des täglichen Lebens.

Trend: vegan und nachhaltig

Auch die Schuhindustrie hat diesen Trend erkannt und setzt nun zunehmend auch auf vegane Schuhe. Anders als in der herkömmlichen Schuhproduktion, in der Leder, Pelze, Daunen, Wolle oder Seide verarbeitet werden, verzichtet man bei veganen Schuhen auf jegliches tierisches Produkt. Besonderes Augenmerk gilt auch den Klebstoffen, da diese meist aus Schlachtabfällen oder Kasein (ein Milchprotein) produziert werden.

Dementgegen bestehen vegane Schuhe aus rein pflanzlichen und / oder synthetischen Stoffen und werden entweder komplett vernäht oder mit tierfreiem Klebstoff verklebt. Doch wie genau kann man sich das vorstellen? Schnell erschöpft sich in unserer Vorstellung das Angebot veganer Materialien. Das Gegenteil ist der Fall. So bietet der Markt ein vielfältiges Angebot nachwachsender und recycelter veganer Materialien:

Kunstleder gibt es bereits seit mehreren Jahrzehnten und ist der Lederersatz schlechthin. Optisch versucht es seinen tierischen Rivalen zu imitieren, besteht jedoch gänzlich aus tierfreien Produkten. In der veganen Schuhproduktion wird meist erdölfreies Kunstleder verwendet, da dieses umweltschonender ist.

Es wird exotisch: Kork, Kokos, Bambus und Co.

Kork beispielsweise, spätestens bekannt durch die in den 1930er Jahren aufkommenden Plateauschuhe, ist nicht nur ein nachwachsendes, sondern auch ein äußerst widerstandsfähiges und schmutzabweisendes Material. Es kann ähnlich wie Leder verarbeitet werden und dient meist zur Herstellung von Schuhsohlen.

Großer Beliebtheit erfreuen sich die aus Südfrankreich und Katalonien stammenden Espadrilles. Die Schuhe haben lange Tradition und werden klassisch aus einem verschlusslosen Schaft aus Baumwolle oder Leinen und einer aus Pflanzenfaser (Flachs oder Hanf) geknüpften Sohle gefertigt.

Auch Naturkautschuk wird häufig für die Herstellung von Schuhsohle verarbeitet und ersetzt damit den herkömmlichen Kunststoff. Naturkautschuk wird aus Latex gewonnen, dem Saft des ursprünglich aus Brasilien stammenden Kautschukbaums.

Bambus- und Kokosfasern sind die am schnellsten nachwachsenden Rohstoffe und werden, wie auch Baumwolle und Leinen, meist zu Stoffen verwoben und als Schuhschaft verarbeitet. Die veganen Schuhe werden entweder genäht oder mit einem Klebstoff auf Wasserbasis verklebt, der frei von jeglichem Tierischen ist.

Aus Recycling wird Upcycling

Der neueste Trend jedoch ist Upcycling. Das heißt, Schuhe werden aus recycelten Materialien hergestellt: aus Autoreifen oder Fahrradschläuchen werden Sohlen, aus PET-Flaschen werden Schnürsenkel und das Obermaterial gefertigt und für das Innenfutter verwendet man beispielsweise Teppichreste. Aus Abfall etwas Neues herzustellen bedeutet, unserer Wegwerfgesellschaft etwas entgegen zu stellen und fördert das Umweltbewusstsein.

Kauf und Pflege veganer Schuhe

Sollten Sie annehmen, dass vegane Schuhe nur in vernachlässigten Ecken vereinzelter Bioläden oder an besonders alternativen Kunstmarkt-Ständen zu erstehen seien, dann täuschen Sie sich gewaltig. Heute bietet eine Vielzahl an Online-Shops ein sagenhaftes Angebot veganer Schuhe in allerlei Formen und Farben. Und auch der kleine Schuhladen von nebenan vertreibt mittlerweile die Natur-Treter. Schon längst sind vegane Schuhe kein exotisches Randphänomen mehr.

Doch wie pflegt man nun vegane Schuhe? Auch bei den Pflegemitteln gibt es Unterschiede. Nicht vegane Schuhpflege beinhaltet beispielsweise Bienenwachs oder Lanolin (Wollwachs vom Schaffell), Fischöl oder auch Gelatine, um nur ein paar wenige zu nennen. Für die Veganer unter euch hat Collonil einen besonderen Tipp: die ORGANIC CREAM. Hierbei handelt es sich um eine vegane Creme für feine Glattleder.